Entstehung und Begegnung mit meinen Skulpturen
Entstehung
Als ich vor zirka 5 Jahren Schwemmholzfiguren ausgestellt sah, war ich ganz fasziniert und berührt. Sie gingen mir nicht mehr aus dem Kopf.
Das Holz geformt vom Leben, durch die Natur, Wind, Wasser, Sonne, Regen, Hitze, Kälte, usw. Das erinnert mich sehr an uns Menschen, die wir vom Leben geformt werden. Das ist ein Thema, das mich sehr beschäftigt.
Ich bin kreativ seit ich mich erinnern kann. Ich habe schon als Kind in der Natur alles gesammelt und mit nach Hause geschleppt und dort irgendwie verarbeitet. Mit meinen Händen kann ich vieles ausdrücken und entstehen lassen, das mich gerade bewegt.
Schwemmholz
Wenn ich in der Natur bin und Schwemmholz suche, dann bin ich ganz bei mir und habe Frieden. Oft finde ich spezielle Stücke in denen ich bereits das fertige Objekt vor Augen habe. Dann wieder solche, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob ich sie gebrauchen werde. Trotzdem werden viele Stücke nach Hause geschleppt, gewaschen und gut getrocknet.
Wenn ich bereits weiss, was aus dem Holz entstehen soll, bin ich oft sehr ungeduldig und kann fast nicht warten, bis es bereit ist, um verarbeitet zu werden. Andere Stücke landen an einem schönen Sommerabend in der Feuerschale.
Das Holz mit Schleifpapier zu bearbeiten, Strukturen heraus zu holen und zu verstärken fasziniert mich. Beim Holz die Schönheit, das Spezielle heraus zu schleifen, das liebe ich. Zu entdecken, was dieses Holz alles erlebt haben könnte, da geht in meinem Kopf schon mal ein Film los. Das Holz zu berühren ist einfach wunderschön. Zum Schluss werden die Hölzer geölt, was ihnen einen speziellen Effekt verleiht.
Einige Holzstücke liegen dann lang im Atelier oder im Büro, wo ich immer wieder vorbei komme und sie betrachten kann, bis schlussendlich eine Idee entsteht.
Ton
Viele meiner Skulpturen bekommen noch ein Element aus Ton hinzu gefügt. Ganz anders als beim Holz, das abgeschliffen wird, darf ich beim Ton formen. Ich liebe es den kalten, geschmeidigen Ton in meinen Händen zu halten und etwas daraus entstehen zu lassen. Dazu zu lernen, auch mal auszuhalten, dass ich etwas immer wieder neu probieren muss, bis es so ist, wie ich es gerne möchte. Oder auch mal zu staunen, dass etwas ganz anderes entsteht, als ich es mir vorgestellt habe und genau das, das Richtige ist.
Dann werden die Stücke gebrannt. Oft brenne ich mit der Raku Technik. Nach dem Rohbrand werden die Stücke oft bemalt und dann nochmals gebrannt. Der Ton wird auf ca. 1000 Grad erhitzt. Wenn die Farbe geschmolzen ist, werden die Stücke ins Sägemehl gelegt, manchmal darin eingegraben, je nachdem, welchen Effekt man erzielen will. Dann werden sie an die Luft gelegt und mit Wasser abgekühlt. Sauerstoffreduktion oder -zufuhr, Feuer, Rauch, usw. geben den Objekten Farben und Struktur. Das ist ein sehr spannender Prozess, bei dem ich jedesmal dazu lernen kann.
Metall
Seit Neuestem verarbeite ich auch verrostete Metallteile, die ich in der Natur finde. Das ist eine geniale Ergänzung zu Holz und Ton. Ich finde es spannend zu sehen, was die Menschen alles in der Natur entsorgen.
Zusammenfügen
Die grösste Herausforderung für mich ist es am Schluss die Skulptur zu einem Ganzen zusammen zu fügen, bis es so ist, wie ich es mir vorstelle. Manchmal merke ich, dass es nicht so wird, wie ich es im Kopf habe. Dann beginnt folgender Prozess:
- alles wieder auseinander nehmen
- manchmal liegen lassen
- aushalten und warten bis die richtige Idee kommt
- nochmals von vorne beginnen.
Zum Schluss
In vielen meiner Werke ist ein Teil meiner Geschichte verarbeitet. Es hilft mir mit meiner Lebensgeschichte weiter zu kommen und los zu lassen, mich mit meiner Kreativität
und dem Leben weiter zu entwickeln.
Wenn ich mein Werk vollendet habe, dann freue ich mich und teile meine Freude mit meinen Lieben.
Ich möchte mich bei allen von ganzem Herzen bedanken, die mich begleiten und unterstützen, mich ermuntern weiter zu machen. Jeder auf seine Art und Weise, was mir sehr wichtig ist.
MEINEN ALLER HERZLICHSTEN DANK!